7 Lebensstilfaktoren minimieren das Herzinfarkt-Risiko
Ein optimaler Blutdruck, niedriger Cholesterinund Glukosespiegel, körperliche Bewegung, ausgewogene Ernährung, Nikotinverzicht und kein Übergewicht – mit diesen sieben Lebensstilfaktoren lässt sich nicht nur das Herzinfarkt-Risiko beträchtlich senken. Wie eine aktuelle Analyse gezeigt hat, können die Patienten damit auch ihre Prognose verbessern, wenn ein solches Ereignis bereits eingetreten ist.
Die Einhaltung dieses optimalen Lebensstilpakets – „the „Life’s Simple 7“ – wird von der amerikanischen Kardiologie-Gesellschaft zur Vermeidung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen empfohlen. Die meisten Experten würden diese Maßnahmen sicherlich auch empfehlen, wenn es darum geht, einen zweiten Infarkt zu verhindern.
Die Studienlage dazu war allerdings nicht ganz einheitlich. Nun belegt eine amerikanische Untersuchung eindrücklich den Nutzen. Die Forscher haben die Daten von 1.277 Patienten ausgewertet, die einen Herzinfarkt erlitten hatten. Bei der Entlassung aus der Klinik wurden jene Lebensstilfaktoren erfasst, die das kardiovaskuläre Risiko beeinflussen.
Prognosen der Teilnehmer
Die beste Prognose im weiteren Verlauf hatten jene Teilnehmer, bei denen die sieben propagierten Lebensstilfaktoren am ehesten dem Ideal entsprachen. Ein „Life’s Simple 7“-Score von = 10 (2 Punkte für idealen, 1 Punkt für mittleren und 0 Punkte für schlechten Wert) ging mit einem 43 Prozent geringerem Risiko einher, während des etwas mehr als dreijährigen Beobachtungszeitraumes einen erneuten Herzinfarkt, eine Herzinsuffizienz oder einen Schlaganfall zu erleiden oder an einer kardiovaskulären Ursache oder anderen Gründen zu versterben, als bei einem Score = 3. Bei einem Score von 7 bis 9 war das Risiko um 22 Prozent geringer.
Ermutigend: Der Zusammenhang war weitestgehend unabhängig von der Schwere des Herzinfarktes. Den entscheidenden positiven Einfluss auf die Prognose hatten laut USForscher der Verzicht auf Zigaretten, ein idealer BMI, ein niedriger Blutdruck und Nüchternblutzucker.
Schweden: Einfluss von Sport unter die Lupe genommen
Auf den großen Nutzen körperlicher Aktivität hingegen weisen schwedische Forscher hin. Sie haben für eine Studie mehr als 22.000 Herzinfarkt-Patienten beobachtet. Die Studienteilnehmer sollten in bestimmten Abständen berichten, wie oft sie sich in den jeweils vergangenen sieben Tagen für mindestens 30 Minuten sportlich betätigt hatten. Während der Nachbeobachtungszeit von etwa vier Jahren starben etwas mehr als 1.000 der Patienten.
Fazit: Risikominimierung
Die abschließende Analyse zeigte einen deutlichen Zusammenhang zwischen körperlicher Aktivität nach dem Infarkt und einem verringerten Risiko, im Beobachtungszeitraum zu sterben: Jene Probanden, die nach dem Infarkt verstärkt Sport machten, hatten ein um 51 Prozent verringertes Sterberisiko im Vergleich zu jenen, die inaktiv blieben. Wer vorher und nachher sportlich aktiv war, hatte sogar ein um 59 Prozent verringertes Risiko.
Quellen:
- Kardiologie.org: Optimale Sekundärprävention nach Herzinfarkt: Mit diesen 7 Regeln verbessern Sie Ihre Prognose
- Mok Y, Sang Y, Balle S. American Heart Association's Life's Simple 7 at Middle Age and Prognosis After Myocardial Infarction in Later Life Journal of the American Heart Association. 2018, Originally published February 17, 2018
- Ärztezeitung online vom 23.4.2018: Sport nach Infarkt kann Leben retten
Quelle: Deutsche Gesundheits-Korrespondenz, 59. Jahrgang, Nr. 5/6 – Mai/Juni 2018