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Sport
Sportmedizin


Intakte Wirbelsäule im Alltag und bei Sportaktivitäten

01.08.2017
 - Dr. Wolfgang Friedrich

Die Beweglichkeit der Wirbelsäule nimmt von oben nach unten ab.
Die Beweglichkeit der Wirbelsäule nimmt von oben nach unten ab.

Eine zentrale Stellung im passiven Bewegungsapparat nimmt die Wirbelsäule ein.

Funktion der Wirbelsäule und ihre Rolle im Bewegungsapparat

Die Wirbelsäule besteht aus:

  • 7 Halswirbeln
  • 12 Brustwirbeln
  • 5 Lendenwirbeln
  • 5 Kreuz-(Kreuzbein)
  • 4–5 Steißwirbeln (Steißbein)

Die Wirbelsäule wird demnach von 33–34 Wirbeln und 23 Zwischenwirbelscheiben (Bandscheiben) gebildet. Sie weist eine doppelte S-Form auf. Diese dient vor allem dem Abfedern von Stößen (Stoßdämpferfunktion).


Die Beweglichkeit der Wirbelsäule nimmt von oben nach unten ab. Der beweglichste Teil der Wirbelsäule ist die Halswirbelsäule, gefolgt von der Brustwirbel- und Lendenwirbelsäule. Gleichzeitig kommt der Wirbelsäule eine wichtige Stützfunktion zu, sie "verbindet" Ober- und Unterkörper miteinander. Im Wirbelkanal verlaufen Nerven des Zentralnervensystems, für die die Wirbelsäule eine Schutzfunktion ausübt. Eine intakte Beweglichkeitsfunktion der Wirbelsäule ist für viele Alltags- sowie Sportaktivitäten von großer Bedeutung.


Die 12 Brustwirbel bilden mit den Rippen Gelenke. Im Bereich der Lendenwirbelsäule ist keine Drehung zur Seite hin möglich.Die Wirbelkörper sind durch ein hinteres und ein vorderes Längsband miteinander verbunden.

Die Wirbel des Steißbeins und Kreuzbeins sind nicht beweglich. Nur die Wirbel von Hals-, Brust- und Lendenwirbelsäule sind beweglich. Die Bandscheiben verbinden jeweils 2 Wirbelkörper miteinander. Ihnen kommt eine sog. Wasserkissenfunktion zu. Sie dämpfen und ermöglichen erst die Beweglichkeit der Wirbel gegeneinander. Durch häufige, asymmetrische und hohe Belastungen können Einrisse im Faserring der Bandscheibe entstehen.

Haltung im täglichen Legen bewahren

Im Sport und im täglichen Leben sollte man stets darauf achten, die Wirbelsäule bei körperlichen Belastungen möglichst gerade zu halten. Kräftigende Gymnastik für die Wirbelsäule, zum Aufbau einer schützenden und stützenden Muskulatur, ist die beste Prophylaxe (Fehlhaltungen wie z. B. Hohlkreuz berücksichtigen!).

Vom Prinzip her ist die Wirbelsäule muskulär wie ein Bootsmast verspannt. Bei der Gymnastik (Kräftigung oder Dehnung) müssen die anatomischen Gegebenheiten der Wirbelsäule stets berücksichtigt werden. Ruckartige Bewegungen sind zu vermeiden (Gefahr der Bandscheibenschädigung). Sprünge im Sport sollten durch entsprechende Beugung im Fußgelenk, Knie- und Hüftgelenk kompensiert werden.

Verletzungsfrei durch den Alltag und im Sport

Damit die Wirbelsäule dem Menschen sowohl im Alltag als auch im Sport möglichst lange verletzungsfrei erhalten bleibt, sollte man Fehlbelastungen möglichst meiden.

An erster Stelle sei das Anheben schwerer Lasten durch falsche Hebetechnik erwähnt. Bei Gewichthebern kann man gut erkennen, wie sie mit gestreckter (= gerader) Wirbelsäule die Gewichte anheben. Sie gehen dabei in die Knie und bringen den Körperschwerpunkt ganz nahe an die Stange heran. Sie heben die Last quasi körpernah. Im Alltag wird häufig der Fehler begangen, dass man Lasten mit gestreckten Armen und rundem Rücken anhebt. Dies kann zu irreversiblen Verletzungen der Bandscheiben führen.

Beim Schmetterschlag im Volleyball, beim Einwurf im Fußball sowie beim "peitschenartigen" Aufschlag im Tennis wird die Wirbelsäule häufig in eine Hohlkreuzposition gebracht, die sich vor allem auf die Bandscheiben im Lendenwirbelbereich negativ auswirken kann.

Auch beim Sitzen mit einem runden Rücken wirken ungünstige Druckverhältnisse auf die Bandscheiben. Als optimal gilt heute nicht ein absolut aufrechtes Sitzen, sondern ein sog. "bewegtes Sitzen", bei dem man immer wieder die Sitzposition ändert bzw. nach längerem Sitzen Bewegungspausen durchführt.

Quelle: Friedrich, W.: Optimales Sportwissen. Spitta Verlag, Balingen 2011

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