Zusätzlich gibt es weitere Bedingungen, die den Energieumsatz beeinflussen:
- Belastungsintensität
- Belastungsumfang
- Körpergewicht
- Bewegungsökonomie
- Bekleidung
- Klimatische Bedingungen
- Luftwiderstand
- Bodenbeschaffenheit
- Geländeprofil
Gehen – Walken
In einem Geschwindigkeitsbereich zwischen 3 km/h und 5 km/h steigt der Energieumsatz proportional zur Geschwindigkeit an. Aufgrund des Einflusses der Erdschwerkraft ist der Energieumsatz von der Körpermasse bzw. dem Körpergewicht des sich bewegenden Menschen abhängig. Diese Tabelle gibt einen Überblick:
Körpergewicht/ Strecke | 60 kg Verbrauch in kcal/Stunde | 80 kg Verbrauch in kcal/Stunde | 100 kg Verbrauch in kcal/Stunde | 150 kg Verbrauch in kcal/Stunde |
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3 km/h | 150 | 180 | 230 | 300 |
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5 km/h | 200 | 240 | 300 | 400 |
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6,5 km/h | 300 | 360 | 450 | 600 |
Bergaufgehen mit ca. 9 % Steigung verdoppelt bei gleicher Geschwindigkeit den Energieumsatz. Eine Verdopplung des Energieumsatzes lässt sich beim Gehen im lockeren Sand beobachten. Entsprechend ist der Energieverbrauch beim Beach-Volleyball höher als beim Volleyball auf hartem Untergrund.
Profi-Fußballmannschaften sind des Öfteren beim Joggen am Strand während des Trainingslagers zu beobachten. Die Spieler nehmen viele Mineralien durch die Atemluft auf, auch psychisch kann ein solcher Lauf zur Regeneration beitragen. Aus energetischer Sicht kann man diese Läufe jedoch nur bedingt als regenerative Läufe bezeichnen, wenn sie zu lange oder/und zu intensiv durchgeführt werden.
Die Beschaffenheit des Untergrundes spielt eine nicht zu unterschätzende Rolle beim Energieverbrauch beim Gehen oder Walken sowie beim Joggen. Es macht sehr wohl einen Unterschied, worauf man läuft:
- auf Gras
- im Sand
- auf Waldboden
- auf geschottertem Waldweg
- auf einer Finnenbahn
- auf einer Tartanbahn
Beim Bergabgehen kann sich der Energieumsatz um bis zu 40 % reduzieren. Dies wäre z. B. bei 5 km/h Gehgeschwindigkeit und 9 % Neigung der Fall. Bei mehr als 5 km/h erhöht sich der O2-Verbrauch je Wegmeter. Bis ca. 7,5 km/h ist das Gehen gegenüber dem Laufen energiesparender. Bei höheren Geschwindigkeiten ist dagegen das Laufen ökonomischer.
Laufen – Joggen
Vom Geschwindigkeitsspektrum her gesehen ist das Laufen sehr variabel. Es reicht vom 100-m-Sprint bis hin zum »Schneckenjogging «, mit ca. 2 km/h, welches eher im Bereich des langsamen Gehens liegt. Zusätzlich ist auch beim Laufen das Körpergewicht zu berücksichtigen. Dabei erhöht sich der Energieumsatz proportional zum Körpergewicht des Läufers. Bei einem Körpergewicht von 70 kg ergibt sich bei einer Laufgeschwindigkeit von 12 km/h ein Energieumsatz von ca. 870 kcal pro Stunde, während ein 90 kg schwerer Jogger bei gleicher Laufgeschwindigkeit ca. 1.050 kcal umsetzt.
Körpergewicht/ Strecke | 60 kg Verbrauch in kcal/Stunde | 80 kg Verbrauch in kcal/Stunde | 100 kg Verbrauch in kcal/Stunde | 150 kg Verbrauch in kcal/Stunde |
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8 km/h | 300 | 360 | 450 | 600 |
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10 km/h | 450 | 550 | 700 | 900 |
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12 km/h | 600 | 750 | 950 | 1200 |
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Faustregel Energieumsatz fürs Laufen – Joggen
Energiverbrauch ca. 1 kcal (4,18 kJ) pro kg Körpermasse und Kilometer gelaufenem Weg.
Ein weiterer Einflussfaktor ist beim Laufen in der Natur der Luftwiderstand. Abhängig von der Laufgeschwindigkeit kann er zwischen 2 % bei einem Marathonlauf und 8 % bei einem 100-m-Lauf ausmachen. Gegenwind führt zu einer weiteren Erhöhung des Energieumsatzes. So erfordert ein Gegenwind von 16 km/h einen um ca. 5 % erhöhten Energieumsatz im Vergleich zur Windstille.
Quelle: Wolfgang Friedrich: Optimale Sporternährung, 3. erweiterte Auflage, Spitta Verlag, Balingen, 2012